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Erdgasbetriebener Lkw schont Umwelt und spart Kilometerkosten

Essen gibt Gas: An mittlerweile fünf Tankstellen im Stadtgebiet können Unternehmen ihre Fahrzeugflotte mit Erdgas betanken. Lkws und Autos sind mit dem Kraftstoff deutlich preisgünstiger unterwegs als mit Diesel oder Benzin. Darüber hinaus laufen mit Erdgas betriebene Motoren nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch leiser – was zum Beispiel die frühmorgendliche Belieferung von Supermärkten erleichtert. Das schätzt auch die Essener Niederlassung von Meyer Logistik.

In aller Herrgottsfrühe huscht der Iveco-Lkw von Meyer Logistik über die Straßen. Die erste Schicht führt ihn zu Supermärkten an den Niederrhein. In der zweiten Schicht beliefert er Essener Geschäfte. Die meist noch schlafenden Anwohner freut’s: Der erdgasbetriebene 26-Tonner ist um fünf Dezibel leiser als ein vergleichbarer Dieselbrummer. „Der fährt sich wie ein ganz normaler Lkw“, sagt Michael Fritsch, Experte für Erdgasfahrzeuge bei den Stadtwerken Essen. „Nur viel preiswerter, umweltfreundlicher und leiser.“

Günstiger als Benzin und Diesel
Zweimal am Tag steuert der Fahrer die Aral-Tankstelle an der Gladbecker Straße an. Dort betreiben die Stadtwerke Essen eine ihrer bislang fünf Stationen. Kompressoren verdichten das Erdgas auf einen Druck von 280 Bar. Dieses „Compressed Natural Gas“ (CNG) lässt sich ebenso flott wie ein Flüssigkraftstoff tanken. Abgerechnet wird in Kilo, wobei ein Kilo CNG dank des günstigeren Mineralölsteuersatzes derzeit rund die Hälfte weniger als ein Liter herkömmlicher Kraftstoff kostet. Dabei hat es Erdgas in sich: Ein Kilo Erdgas verfügt in etwa über die Energie von 1,3 Litern Diesel, 1,5 Litern Superbenzin oder 2,0 Litern Autogas. Insgesamt ist Erdgas also derzeit 56 Prozent günstiger als Benzin und 45 Prozent günstiger als Diesel.

Umweltfreundliche Mobilität
„Die leicht erhöhten Anschaffungskosten für erdgasbetriebene Fahrzeuge amortisieren sich durch die geringeren Kilometerkosten schnell“, sagt Michael Fritsch. Zumal auch der Gesetzgeber die Fahrzeuge steuerlich begünstigt, um umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Meyer Logistik setzt mit dem erdgasbetriebenen Iveco-Lkw auf einen umweltfreundlichen Kraftstoff. Erdgas verbrennt sauberer als jeder andere fossile Energieträger. Hauptbestandteil ist das kohlenstoffarme Methan. Benzol, Ruß und andere gesundheitsgefährdende Stoffe entfallen fast vollständig. Die Abgase sind geruchslos. Um bis zu 80 Prozent reduziert sich die Schadstoffemission bei Erdgasfahrzeugen – weshalb sie auch bei Feinstaub-Fahrverboten unterwegs sein dürfen. „In puncto Leistung steht der leise Iveco-Erdgas-Lkw dabei seinen Diesel-Kollegen in nichts nach“, betont Fritsch. Der Cursor-8-Motor bringt es mit seinen 7,8 Litern Hubraum auf 200 Kilowatt (272 PS).

Gut gekühlt
Die Kraft wird nicht nur zum Vorwärtskommen eingesetzt. Der Erdgasmotor trägt auch dazu bei, dass die Waren frisch bei den Kunden ankommen. Über eine direkt am Fahrzeugmotor sitzende Hydraulikpumpe wird ein Hydromotor eingebunden. Dieser treibt den Kältekompressor des Kühlaggregats besonders leise an. Das System des Essener Herstellers Frigoblock erzeugt im Laderaum verschiedene Temperaturzonen. Michael Fritsch erklärt: „So kann der erdgasbetriebene Iveco-Lkw mit einer Fuhre sowohl Tiefkühlkost als auch normale Kühlware ausliefern.“

Drei Fragen an Michael Fritsch, Experte für erdgasbetriebene Fahrzeuge bei der Stadtwerke Essen AG.

Ab wann lohnt sich der Umstieg von herkömmlichen Kraftstoffen auf Erdgas? Bei Altfahrzeugen muss genau geschaut werden, ob sich eine Umrüstung noch lohnt. Diese kostet je nach Fahrzeugtyp durchschnittlich zwischen 3.500 und 10.000 Euro. Aber bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs rentiert sich der Umstieg von Diesel oder Benzin auf Erdgas recht schnell. Moderne Erdgasfahrzeuge sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür aber im Unterhalt billiger durch günstigere Versicherungen, Steuervorteile – und vor allem durch deutlich niedrigere Kilometerkosten. Interessierte finden auf unserer Internetseite einen Kostenrechner. Mit diesem lässt sich der Sparvorteil individuell errechnen.

Einen Gasanschluss der Stadtwerke Essen habe ich auch in der Firma. Lässt der sich für die Betankung von Fahrzeugen nutzen? Es besteht die Möglichkeit, ein Erdgasfahrzeug an der heimischen Anlage zu betanken. Private Erdgasanschlüsse haben jedoch nur einen Druck von wenigen Millibar. Das Erdgas muss zur Betankung eines Fahrzeugs jedoch auf mindestens 200 Bar Druck komprimiert werden. Dies ist nur mit einer aufwändigen Verdichteranlage möglich. Zusätzlich müssen hierfür Kosten für Strom und für einen zweiten Gaszähler einkalkuliert werden. Bei einer wie in Essen gut erschlossenen Infrastruktur sollte man sich diese Investitionen sparen.

Wo kann ich Erdgas (CNG) tanken? Das Tankstellennetz wird immer engmaschiger. In Essen kann derzeit an fünf Tankstellen Erdgas (CNG) getankt werden. Davon ist eine Tankstelle betriebseigen, die vier übrigen befinden sich an Aral-Tankstellen an der Holsterhauser Straße 2, der Rellinghauser Straße 302, der Ernestinenstraße 157 und der Gladbecker Straße 398a. Im Bundesgebiet sind bereits 900 Erdgastankstellen zu finden – Tendenz steigend. Auch im benachbarten Ausland wie Österreich und der Schweiz gibt es bereits ein dichtes Erdgastankstellennetz.

www.stadtwerke-essen.de/produkte/gasanbieter-essen/vorteile.html